Man nehme vier Wanderritt erfahrene Reiterinnen, vier topp trainierte Haflinger, zwei lauffreudige Hunde und fertig ist der perfekte Wanderritt.
Von lins nach rechts: Max, Andrea, Seppi, Sabine, Ostina, Sabine, Leopold, Steffi und Shaky (unten)
Am 8. 8. 04 treffen sich Sabine Geyer, Steffi Schleßmann, Gerlinde Helfrich und ich mit unseren Haflingern und Reitbegleithunden Shaky und Bobbi in Hofstarring, um zu einem 6-Tageritt aufzubrechen. Es ist ein herrlicher Sommertag und wir starten zunächst gen Süden. Die Route führt durch sanfte, hügelige Landschaft auf traumhaften Wiesenwegen nach Dorfen. Auf der Suche nach einer geeigneten Gastwirtschaft finden wir mitten in Dorfen eine dicke Eiche an der wir unsere 4 Zossen festbinden können und direkt gegenüber befindet sich ein Italiener zum Einkehren. Nach zwei gemütlichen Stunden reiten wir durch das Isental und über die Gatterberge bis nach Oberornau. In der Wanderreitstation der Familie Gartner verbringen wir bei allerbester Unterbringung unsere erste Nacht.
Eine von vielen Möglichkeiten ein Pferd sicher anzubinden
9. 8. 04: Bei hochsommerlichen Temperaturen starten wir am Morgen in Oberornau und genießen die schöne Landschaft sowie die Ruhe und Ausgeglichenheit unserer Haflinger. In Aschau am Inn finden wir ein schönes Gasthaus mit schattigem Biergarten und bombensicherer Anbindevorrichtung für unsere Rösser. Nach der Mittagsrast führt der Weg hinunter in das Inntal, wo wir entlang des Inns bis nach Jettenbach reiten. Von dort führt ein romantischer Wanderweg an der Wuhr entlang vorbei an der Wuhrmühle (guter Tipp zum Einkehren mit Pferden) bis nach Auersdorf. Der historische Vierseithof der Familie Höger liegt einsam und idyllisch im dünn besiedelten Holzland und wird gerade liebevoll renoviert. Ebenso liebevoll kümmert sich das Ehepaar auch um seine Gäste.
Gymastizierung von Pferd und Reiter während des Wanderritts
10. 8. 04: Die längste Tagesetappe von 40 Kilometern liegt vor uns. Wir starten um 8 Uhr 30 in Richtung Mühldorf am Inn, entlang des Flusses auf einem wunderschönen Sandweg nach Töging. Nach vier Stunden im Sattel finden wir ein Gasthaus mit einem einzigen Baum, in dessen Schatten unsere vier Hafis ein zweistündiges Päuschen machen, während wir unseren Flüssigkeitshaushalt im Biergarten auftanken. Danach reiten wir beschwingt noch weitere dreieinhalb Stündchen über Winhöring ins hügelige Holzland.
Schöner Sandweg entlang des Inn bei Mühldorf
Um 19 Uhr 30 erreichen wir endlich die Ranch der Familie Prinz in Wipfelsberg bei Reischach, wo wir sehr gastfreundlich empfangen werden. Unsere Haflinger dürfen sich auf einer Koppel noch einmal richtig austoben und sich wälzen, bevor sie in ihre vier benachbarten Boxen kommen. Für uns Reiter hat Familie Prinz ein Buffet vorbereitet, welches wir uns genüsslich schmecken lassen. Im Salon der Ranch finden wöchentlich Linedance-Kurse statt. Für uns gibt es heute eine ganz private Showeinlage der Töchter Prinz. Nach diesem gelungenen Abend lassen wir uns dann todmüde in die Feldbetten auf der Veranda fallen.
Morgens um 8 auf der Rach von Familie Prinz
Shaky und Bobby
11. 8. 04: Nach einem reichhaltigen Frühstück satteln wir die Hühner und reiten durch die einsame Landschaft des Holzlandes. In Englsberg finden wir ein privat geführtes Bauernmuseum, das wir kurzerhand besichtigen, nachdem wir unsere Ponys am Baum im Garten geparkt haben.
In dieser abgelegenen Gegend ist es schwer, eine geeignete Mittagsstation zu finden, doch Engel haben immer Glück: Wir entdecken ein Gasthaus mit zuvorkommenden Wirtsleuten und eröffnen unseren eigenen Biergarten. Die freundliche Wirtin hat zwar keine Speisekarte, doch für die wunderbaren Pfannkuchen, die sie uns backt, brauchen wir auch keine.
Danach steuern wir unser nächstes Quartier in Haunberg-Niederbergkirchen an. Auch hier erwartet uns wieder eine perfekt funktionierende Reitstation. Am Abend gibt es ein großes Grillfest mit netten Leuten vom Hof, die Ponys schlafen zufrieden im Stall und wir fallen wieder einmal gut gesättigt in die Matratzen.
Während wir das Engelsperger Bauernmuseum besichtigen warten unsere Halflinger gedulig im Garten
12. 8. 04: Schon fünf Tage Sonnenschein. – Das ist fein! Wir steuern unsere letzte Wanderreitstation in Biedenbach bei Velden an der Vils an. Nach einem circa dreistündigen Ritt wollen wir in Hauzenbergersöll einkehren, doch das einzige Gasthaus im Ort ist geschlossen. Wir halten gerade Ausschau nach einem schattigen Plätzchen für die ganze Besatzung, als wir von einer netten Frau angesprochen werden, die mitten im Dorf einen kleinen Reitstall besitzt. Spontan bietet sie uns an, im kühlen Stall eine Rast mit erfrischenden Getränken und Wasser für die Pferde zu machen. Wir freuen uns und nehmen dankend an.
Weiter geht es durch Wälder und Felder bis nach Biedenbach zur Reitstation von Beate Kamhuber, bei der wir im Matratzenlager unterkommen. Die Pferde sind zum Glück im Stall untergebracht, denn in der Nacht gibt es ein kräftiges Gewitter mit Sturmböen und Hagelschlag.
13. 8. 04: Am Morgen nach dem Regen ist die Luft etwas abgekühlt, sodass der letzte Reittag etwas erfrischender für uns und die Hafis ist. In Hohenpolding im Gasthaus zur Linde nehmen wir unser letztes gemeinsames Mittagessen ein und reiten zurück nach Hofstarring.
Rückkehr nach Hofstarring. Der Kreis schließt sich nach 180 km